Lange Nacht der Museen
Lange Nacht der Museen - wir sind dabei!

Am Samstag, den 24. August können Sie zwischen 18 Uhr und 02 Uhr bei uns geheime Orte im Französischen Dom erkunden. Oder sehen Sie Bekanntes aus einer ganz neuen Perspektive. Erkunden Sie das Leben und Wirken der protestantischen Minderheiten französischer Hugenotten damals und italienischer Waldenser heute:
Bei Kurzführungen im Hugenottenmuseum, in der Pop up-Ausstellung „Maulbeerbaumstadt" von Studierenden oder in der Sommerausstellung im Kirchsaal "Immagina Riesi" mit begleitendem Dokumentarfilm. Im Late Night Special „Die Waldenser-Connection“ um 23 Uhr lösen wir das Rätsel über die Verbindung zwischen Hugenotten, Protestanten auf Sizilien und der Mafia.
Allen Anwesenden servieren wir um Mitternacht einen Teller Pasta! Wir freuen uns auf Sie!
Programm Lange Nacht der Museen 2024
24. 8. 2024, 18 – 2 Uhr
Hugenotten in Berlin und Brandenburg
Ort: Hugenottenmuseum Berlin im Französischen Dom
Kurzführungen durch die Ausstellung zu Flucht, Exil und Integration der französischen Protestantinnen und Protestanten.
18 Uhr, 19 Uhr, 20 Uhr, 22 Uhr
Sonderausstellung "Maulbeerbaumstadt"
Ort: Hugenottenmuseum Berlin im Französischen Dom
Um Seide zu gewinnen braucht man die Kokons des Seidenspinners und Maulbeerbäume. Hugenotten bewirtschafteten Maulbeerbaumplantagen und brachten zudem Methoden und Werkzeuge zur Verarbeitung des Rohstoffs ins Land. Die Pop-Up-Ausstellung Maulbeerbaumstadt wurde von Studierenden der Berliner Hochschule für Technik und der Humboldt Universität kuratiert. Sie zeigt fotografische Seidenstillleben und genetisch identische Nachkommen historischer Berliner Maulbeerbäume. Daneben gehen Karten und zeichnerische Dokumentationen auf die Rolle der Maulbeerbäume als globalen und Berlin-typischen Kulturtransfer ein. Ein paar der In-Vitro-Pflänzchen wachsen im Museum weiter…
Geöffnet von 18 Uhr – 2 Uhr, Sonderausstellungsfläche im Hugenottenmuseum Berlin
Expressführungen: "Maulbeerbaumstadt"
Ort: Hugenottenmuseum Berlin im Französischen Dom
Kurzführungen durch die Pop-Up-Ausstellung durch Studierende der Berliner Hochschule für Technik und der Humboldt-Universität.
20.30 Uhr, 21.30 Uhr
Sonderausstellung: Immagina Riesi – Protestantisch auf Sizilien
Ort: Französische Friedrichstadtkirche im Französischen Dom und Sauermann-Salon
Die Bilder von Gustavo Alàbiso dokumentieren ein evangelisches Diakonieprojekt in Riesi auf Sizilien. Viele Kinder des damals von Armut, Kinderarbeit und Korruption geprägten Ortes erlebten die Schule als einen Ort der Hoffnung. Mit innovativen Lehrmethoden, hoher Inklusion und einem umweltbewussten Baukonzept ist dieses Projekt bis heute ein exzellentes Beispiel dafür, wie Bildung und soziales Engagement einer Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft wirken können. „Stell dir vor, wie Riesi sein könnte … Immagina Riesi“.
Der Fotograf Gustavo Alàbiso hat in den 60-er Jahren als Kind der waldensischen Freiwilligen die Grundschule des Diakonieprojekts in Riesi besucht. Er und sein Bruder waren die einzigen protestantischen Kinder in der sehr katholisch geprägten Stadt und somit auch in der Schule. Doch Religion oder konfessionelle Zugehörigkeit spielten bei diesem Projekt keine zentrale Rolle. Zu der Zeit, in der beinahe 80 Prozent der Riesiner Analphabeten waren, stand für die Gründer die Bildung als Weg aus der Armut im Vordergrund. Für sein Fotoprojekt suchte Alàbiso nach 45 Jahren seine Mitschüler von damals in verschiedenen Orten Italiens und Europas auf. Er fotografierte sie und befragte sie über die Schule, ihr Leben und ihre Sicht auf die Schulzeit aus der heutigen Perspektive. So sind analoge Portraits und Aufzeichnungen entstanden, die zusammen mit dem begleitenden Dokumentarfilm die Wirkung dieses Projekts entfalten.
Im Dokumentarfilm „Una storia valdese“ („Eine Wandensische Geschichte“) begleitet der Regisseur Salvo Cuccia den Fotografen während seines Projekts. Durch die stille Beobachtung gewährt Cuccia den Zuschauern einen Einblick in das heutige Leben der Schulkinder von damals. Der Film gibt einen Bezugsrahmen zur Entstehung des Diakonieprojekts in den 60-er Jahren und zeigt seine Wirkung auf die Menschen und die Stadt Riesi bis heute.
Geöffnet von 18 Uhr – 2 Uhr, Französische Friedrichstadtkirche
Filmvorführung um 18.30 und 21.00 Uhr im Sauermann-Salon im Französischen Dom
Die Waldenser-Connection
Ort: Französische Friedrichstadtkirche im Französischen Dom
Was verbindet die Familiengeschichten der Waldenser in Italien mit denen der Hugenotten in Berlin? Dieser Frage gehen der Fotograf Gustavo Alàbiso und Daniela Liebscher aus der Berliner Hugenottengemeinde nach. Das Hintergrundgespräch führt der Journalist Christian Walther.
Im Anschluss erzählt der Fotograf die Geschichten vom Widerstand gegen Mafia, Armut, Emigration und von großer Hoffnung auf bessere Zukunft hinter seinen Fotos. Um Mitternacht findet für alle, die an der Veranstaltung teilnehmen, eine gemeinsame Spaghettata im Innenhof des Doms statt.
Beginn: 23 Uhr, im Innenhof des Französischen Doms